Kleist-Museum
Frankfurt (Oder)
Das Projekt für den Neubau des Kleist-Museums lotet die Möglichkeiten einer zeitgemäßen und gleichgewichtigen Ergänzung der spätbarocken ehemaligen Garnisonschule aus. Gemeinsam mit dem bestehenden Haus spannt der Neubau einen kleinen Hof an der Bischofstrasse auf. Selbstverständlich liegt hier der künftige Haupteingang des Museums. Weithin sichtbar bildet das Kleist-Museum den Point de vue am Ostende der angerartig aufgeweiteten Bischofsstraße. Die parkartig gestaltete, nur locker mit lichten Baumgruppen bestandene Fläche auf der Südseite der Straße scheint sich ausschließlich auf den spätbarocken Bestandsbau zu beziehen. Sie bindet das Museum unmittelbar an die Platzfolgen um Markplatz und Marienkirche an.
In seiner Ausdehnung entspricht der Haupt-Baukörper der Erweiterung nahezu genau den Abmessungen des alten Gebäudes. Um neunzig Grad gegenüber diesem gedreht, treten beide Bauteile in einen spannungsvollen räumlichen Bezug zueinander. Zwischen Altbau und Erweiterung wird der kleine Eingangshof zum Zentrum der Anlage. Altbau und Erweiterung treten in eine wechselseitige Beziehung ein, die beiden Bauteilen ihre Eigenständigkeit bewahrt. Der Bezug der Baukörper zueinander findet seine Entsprechung in der Ausbildung der Fassaden. Das feine Relief der hell geschlämmten Ziegelwände, ähnlich den Kappendecken, wie sie sich in den Speichergebäuden des späten 19. Jahrhunderts finden, antwortet auf die Wölbungen der spätbarocken Fassaden der ehemaligen Garnisonschule. Auch auf der Ebene der Fassadengliederung treten die beiden Häuser einander nicht sprachlos gegenüber.
Auslober: Stadt Frankfurt (Oder)
Wettbewerbsbeitrag, 2. Preis, nicht realisiert
mit G. Heidenreich
Sanierung und Erweiterung eines spätbarocken Schulgebäudes
Mitarbeit: V. Chacon, J. Jambor, H. Hinrichs, F. Käser
Visualisierungen: J. Gehrcken, Berlin
Freianlagen: Weidinger Landschaftsarchitekten, Berlin